STÖBERN, SCHLEMMEN & GYPSY-JAZZ AUF DEN MARCHÉS AUX PUCES
Die Pariser Flohmärkte haben eine lange Tradition. Für die Weltausstellung 1889, bei der auch der Eiffelturm eröffnete, wurden die Lumpensammler aus dem Zentrum an den Stadtrand verbannt.
Die Lumpensammler trafen am Stadtrand auf die dort ansässigen Zigeuner. Sie gründeten eine Zweckgemeinschaft und verkauften auf der freien Fläche beim Dorf Saint-Ouen ihre Waren auf der Straße.
Nach dem ersten Weltkrieg wurden genau auf dieser Fläche Holzbretterbuden errichtet, aus denen die kriegsgebeutelte Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgt wurden.
Als die Lebensmittelversorgung nicht mehr nötig war standen die Holzhütten leer. Die Lumpensammler nutzen die Gunst der Stunde und verkauften ihre Waren nun aus den Hütten.
Der Marché Vernaison, der heute zum Marché aux Puces de Saint-Ouen gehört, war geboren.
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Wir verraten euch was euch bei welchem Flohmarkt erwartet, wann sie stattfinden, wo ihr sie findet, und welche weiteren Märkte sehenswert sind.
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Der Flohmarkt in St. Ouen erstreckt sich über ein riesiges Gebiet mit 14 verschiedenen Märkten und 1700 einzelnen Händlern.
Selbst wenn man nichts kaufen möchte ist der Flohmarkt Marché aux Puces de Saint-Ouen schon allein wegen seiner einzigartigen Atmosphäre einen Besuch wert.
FLOHMARKT / ANTIKMARKT
Metrostation: Porte de Clignancourt
Samstag 10 Uhr bis 18 Uhr
Sonntag 10 Uhr bis 18 Uhr
Montag 11 Uhr bis 17 Uhr
Wenn ihr an der Metrostation Clignancourt ankommt nehmt den Ausgang (Sortie) 1, geht Richtung Autobahnbrücke, und darunter durch.
Ihr kommt schon auf diesem Weg an vielen Marktständen vorbei, das ist aber noch nicht DER Flohmarkt! An diesen Ständen könnt ihr zwar auch schon mal schauen, was es so gibt, aber der Flohmarkt, zu dem ihr möchtet, der beginnt erst hinter der Autobahnbrücke.
Geht also unter der Autobahnbrücke durch, und in die zweite Straße (Rue des Rosiers) links rein. Nun habt ihr rechts und links die Eingänge zu den einzelnen Märkten. In dieser Straße geht es dann nach rechts auch in den Marché Vernaisson ab, der meiner Meinung nach der schönste Teil des ganzen Flohmarktes ist.
Tipp: Jazz auf dem Flohmarkt Saint-Ouen
Zum Marché aux Puces de Saint-Ouen gehört auch der Gypsy-Jazz! Auf diesem Flohmarkt war Django Reinhardt zwischenzeitlich zuhause, der als erster Jazz mit traditioneller Zigeuner-Musik kombinierte.
Die Spuren von Django Reinhardt und einigen anderen Jazz-Größen findet ihr an verschiedenen Stellen auf dem Flohmarkt. In der Rue des Rosiers 122, im La Chope des Puces bekommt ihr samstags und sonntags zum Mittagessen besten Gypsy-Jazz geboten.
Wenn ihr Jazz-Fans seid, ist das der Ort, wo ihr bei einem Besuch auf dem Flohmarkt Mittagessen müsst!
Ein weiterer Jazz-Laden versteckt sich tief im Marché Vernaison. Ganz am Ende der Reihe der Buden, wenn man schon meint 'da kommt nix mehr', kommt dann doch noch das Chez Louisette! Die Eingangstür des Chez Louisette muss eine Zeitmaschine sein, denn sobald man im Inneren steht ist man definitiv nicht mehr im 21. Jahrhundert.
Falls ihr Bock auf einen Restaurantbesuch mit Live-Musik in einem Paris des Jahres 1950 habt, dann müsst ihr ins Chez Louisette!
► Chez Louisette auf der Karte
Einen weiteren Flohmarkt findet ihr am Wochenende am südlichen Stadtrand von Paris, bei der Porte de Vanves.
Samstags und sonntags findet hier ein Flohmarkt mit etwa 350 Händlern statt, die Bilder, Uhren, Klamotten, Musik, Antiquitäten und Krimskrams anbieten.
Ein sehr lohnenswerter Flohmarkt für alle, die nach Einzelstücken Ausschau halten möchten!
Diesen Flohmarkt findet ihr am östlichen Stadtrand von Paris.
Wer gerne stöbert, bummelt und auf Schnäppchenjagd geht ist auf dem Flohmarkt in Montreuil genau richtig.
Mit etwas Glück lässt sich Second Hand - Markenware bekannter Namen ergattern.
FLOHMARKT / KLAMOTTEN
Metrostation: Porte de Montreuil
Samstag, Sonntag, Montag 7 bis 19 Uhr
Der Flohmarkt Puces de Montreuil ist bei Touristen bisher wenig bekannt, er gilt mehr als Geheimtipp.
Wenn ihr für einen Besuch auf dem Flohmarkt nicht an den Stadtrand fahren möchtet, sondern einfach nur kurz eine Runde drehen wollt, fahrt am Vormittag zum Place d'Aligre.
Das ist nicht weit weg von der Bastille und dort findet ihr täglich (außer montags) einen kleinen Flohmarkt vor der Markthalle. Es gibt Kitsch, Vintage Klamotten, Porzellan, Gemälde, Schlittschuhe... eben alles was ein Flohmarkt so hergibt.
Praktisch: Ihr könnt euren Besuch beim Flohmarkt direkt mit einem Streifzug durch durch die angrenzende Markthalle kombinieren.
Insidertipp! Wenn ihr vom Flohmarkt und von der Markthalle genug gesehen habt, geht für eine kleine Schlemmerpause in den Baron Rouge. Der "Rote Baron" ist eine klassische Pariser Weinbar mit viel Tradition, in der ihr euch eine Käseplatte zum Wein gönnen könnt.
Die guten Weine des Baron Rouge werden auch direkt vom Fass in größeren Mengen verkauft. Wundert euch also nicht wenn ihr beim Rausgehen plötzlich einen Kanister Rotwein in der Hand habt.
Metrostation: Ledru Rollin
Flohmarkt Place d'Aligre:
Dienstag bis Sonntag 8 bis 14 Uhr
Montag geschlossen
► Place d'Aligre auf der Karte
Markthalle Marché d'Aligre/Beauvau:
Dienstag bis Sonntag 9 bis 13 & 16 bis 19 Uhr
Montag geschlossen
Le Baron Rouge:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 14 & 17 bis 22 Uhr
Montag 17 bis 22 Uhr
► Le Baron Rouge auf der Karte
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Neben den Flohmärkten gibt es noch eine Reihe weiterer Märkte, die vielleicht interessant für euch sind. Sei es zum Shoppen, oder einfach um eine Runde zwischen den bunten Ständen herumzuschlendern.
Der Blumenmarkt im Herzen von Paris
In eine bunte Welt wird man versetzt wenn man sich auf den Blumenmarkt auf der Île de la Cité begibt. Eine kleine grüne Welt mitten im Zentrum von Paris.
Nur ein paar Schritte von Notre-Dame entfernt wartet dieser Markt mit seinen Pavillons aus dem Jahr 1900 und seinem ganz besonderen Flair auf Besucher.
TIPP: Auf diesem Blumenmarkt bekommt ihr viele schöne Dinge, die man als die etwas anderen Souvenirs betrachten kann. Bringt doch den Daheimgebliebenen statt dem I-Love-Paris T-Shirt eine französische Seife, oder ein paar Lavendelsäckchen mit!
Der Markt für Kunsthandwerk
Fast direkt vor der Tür des Tour Montparnasse bieten die ansässigen Kunsthandwerker ihre Waren an.
Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Keramik und vieles mehr werden hier immer Sonntags angeboten.
TIPP: Einen Besuch beim Kunsthandwerksmarkt könnt ihr hervorragend mit einem Abstecher zum Tour Montparnasse verbinden.
Tour Montparnasse
Der Tour Montparnasse ist das zweithöchste Gebäude der Stadt nach dem Eiffelturm. In der 56. Etage findet ihr eine Besucherterrasse, und von dort kommt ihr über Treppen sogar auf das Dach des Hochhauses in 210 Metern Höhe!
Es gibt keinen besseren Blick auf Paris aus der Vogelperspektive!
► Mehr Infos zum Tour Montparnasse
Oder soll es vielleicht ein Abstecher ins Reich der Toten sein?
Die Katakomben von Paris
Ebenfalls nicht weit weg vom Kunsthandwerksmarkt gelangt ihr tief in die Pariser Unterwelt. Im einem ehemaligen Steinbruch, weit unter den Straßen von Paris, wurden die Gebeine von Millionen Toten aufgeschichtet!
► Mehr Infos zu den Katakomben
Außergewöhnliche Souvenirs, antike Bücher, Nachdrucke von Toulouse-Lautrec Plakaten und vieles, seltenes mehr findet ihr auch bei den Bouquinisten an der Seine rund um die Kathedrale Notre Dame! Noch so eine fantastische Möglichkeit sich mit Souvenirs einzudecken!
Wenn ihr vielleicht sowieso zum Blumenmarkt, fahrt, oder wenn ihr das Viertel mit unserem Spickzettel Notre Dame und Île de la Cité unsicher macht, dann schlendert auch mal bei den Bouquinisten vorbei!
Und dann ist da noch...
Genau genommen ist der Marché Bastille zwar ein Wochenmarkt, aber zwischen Käse, Baguette, Gemüse und Crêpes findet ihr auch einige Stände mit Klamotten und allerlei anderem Krams. Er findet immer donnerstags und sonntags jeweils am Vormittag statt.
Der Marché Bastille ist quasi das ideale Ziel für euch, wenn ihr sowieso gerne einen Wochenmarkt besuchen möchtet, aber auch etwas Flohmarktluft schnuppern wollt. Zwischendurch gibt es mit Cêpes und Macarons natürlich auch viele Gelegenheiten für eine Stärkung zwischendurch.
Donnerstag / Sonntag 7:00 - 13:30 Uhr
Metrostation: Bastille
Fahrt am frühen Vormittag zur Metrostation Bastille, schlendert über dem Markt und schlemmt euch durch, und geht dann über die Rue Saint-Antoine Richtung Saint-Paul. Das sind etwa 15 Minuten zu Fuß.
Warum?
Weil ihr von hier aus direkt mit unserem Spickzettel das Szeneviertel Marais erkunden könnt! Erkundet dieses besondere Viertel mit seinen Stadtpalästen, dem mondänen Place des Vosges (Picknick?) und der Rue des Rosiers mit ihren Falafelbuden und trendy Boutiquen.
► Zum Spickzettel für das Marais
Voilá, das wars von uns an dieser Stelle zu den Flohmärkten in Paris. Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und Shoppen!
Bon Voyage!
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