Das sind Links zu anderen Anbietern, die wir für besonders empfehlenswert halten. Wenn wir zum Beispiel ein Hotel bei Booking.com empfehlen, und ihr über unseren Link euer Hotel bucht, dann
erhalten wir dafür eine kleine Provision. Für euch entstehen dadurch natürlich keine zusätzlichen Kosten oder Nachteile!
Durch diese Provisionen finanzieren wir unsere Webseite. Wir bedanken uns daher ganz herzlich bei euch für jeden Klick!
Was ist die Louvre Pyramide?
Die Louvre Pyramide ist der Eingangsbereich zum Louvre Museum. Wenn ihr das Museum besuchen möchtet, betreten ihr den riesigen
Gebäudekomplex durch die Glaspyramide im Innenhof.
Um die Pyramide zu sehen müsst ihr aber nicht zwingend das Museum besuchen. Der Innenhof ist frei zugänglich, sodass ihr um die Pyramide herumschlendern und Fotos schießen könnt, ohne Eintritt
zahlen zu müssen.
Wie entstand die Louvre Pyramide?
Als François Mitterrand Anfang der 1980er Jahre französischer Präsident war, war das Louvre Museum in einem wesentlich
kleineren Teil als heute unterbracht. Es war düster, eingestaubt und wurde den darin ausgestellten Kunstwerken in keinster Weise gerecht.
Gleichzeitig standen einige Teile des Gebäudes leer, und im Richelieu Flügel saß das Finanzministerium.
Weil das Museum einen immer stärkeren Besucherandrang verzeichnete, die von den alten Eingängen nicht mehr bewältigt werden konnten, stieß Mitterrand das Projekt "Le Grand
Louvre" an.
Mitterrand wollte sich sowieso baulich in Paris verewigen, daher kam ihm dieses Projekt sehr gelegen.
Werbung
Projekt "Le Grand Louvre"
Im Zuge dieses Projekts sollte die Fläche des Louvre Museums um 80 Prozent vergrößert werden, und einen schnelleren Einlass für die immer mehr
werden Besucher bieten. Platz dafür war genug vorhanden, immerhin ist der ehemalige Königspalast Louvre ein gigantischer Gebäudekomplex.
Die konkrete Umsetzung jedoch gestaltete sich schwierig. Der Plan war, den Eingang in den unterirdischen Teil des Innenhofs zu legen.
Und da ging die Diskussion los: Wie sollte dieser Zugang gestaltet werden? Ein weiterer Steinbau, der vom eigentlichen, historischen Louvre aber abgelenkt hätte? Eine einfache
Treppe nach unten? Die wäre dem Louvre sicher nicht gerecht geworden.
1983 stellte der Architekt Ieoh Ming Pei schließlich seine Pläne für die Louvre Pyramide vor: Eine luftige Konstruktion aus Glas und Metall, die einen Zugang zu allen drei
Flügeln des Museums bot.
Lesetipp │ Der schnelle Überblick für den ersten Besuch in Paris
Diese 7 Highlights solltest du dir nicht entgehen lassen...
Selbstverständlich ging ein Aufschrei durch Paris, der an die Entrüstung infolge einer Majestätsbeleidigung grenzte. Die Pyramide würde den Louvre verschandeln und passe einfach
nicht in den Innenhof.
Und dennoch; Das Projekt "Le Grand Louvre" begann. Das Finanzministerium zog um und der Richelieu Flügel wurde zum Teil des Museums. Kleinere Innenhöfe wurden überdacht und in
das Museum integriert. Und die Pyramide wurde gebaut.
Die Glaspyramide wird eröffnet
Das Projekt Grand Louvre war wirklich trés grand, also sehr groß. Daher gerieten die Bauarbeiten ziemlich unter Zeitdruck, weil Mitterrand die Pyramide unbedingt zur 200-Jahrfeier des
Sturms auf die Bastille fertig haben wollte.
Auch wenn der Rest des neuen Louvre Museums an diesem Tag noch nicht fertig gestellt war; Die Louvre Pyramide wurde 1988
eröffnet.
Der Eiffelturm ist der Giraffenkäfig, die Opéra Bastille ist die fette Kröte und das Centre Pompidou ist die Ölraffinerie. Wenn den
Parisern ein neues Gebäude nicht passt, entstehen schnell hämische Spitznamen dafür. Davon blieb auch die Louvre Pyramide nicht verschont; Die Glaspyramide wird ab und an schon mal als
Käseglocke verspottet.
Die Umbauarbeiten im Museum dauerten jedoch noch an. 1993 eröffneten Mitterrand und I.M. Pei nach insgesamt 12 Jahren Planung und Bau dann endgültig das neue Louvre Museum.
Die Louvre Pyramide im Detail
Die Louvre Pyramide hat mit 21,64 Metern Höhe und 35,42 Metern Breite dieselben Proportionen wie die Pyramide von Gizeh. Das ist keineswegs ein Zufall, sondern wurde von
Mitterrand und Ieoh Ming Pei genau so geplant.
Die Proportionen entsprechen dem sogenannten goldenen Schnitt, der in der Architektur, Mathematik und auch in der Kunst häufig zu finden ist.
Der goldene Schnitt ist ein bestimmtes Verhältnis zwischen Höhe und Basis. Die Basis ist dabei im Verhältnis zur Höhe so viel größer, dass immer wieder die
gleichen Proportionen entstehen, wenn ein Quadrat in Länge und Breite der Höhe aus der Form entnommen wird.
Die Gesichtsform der Mona Lisa entspricht ebenfalls den Proportionen des goldenen Schnitts!
Die Louvre Pyramide besteht aus 673 einzelnen Glasteilen. Davon sind 603 rautenförmig, und 70 dreieckig. Eine weit verbreitete Fehlinformation ist, dass die Pyramide aus 666
Einzelteilen besteht, und somit ein Werk Satans sei. Das ist einfach falsch.
Fünf Glaspyramiden
Genau genommen wurde aber nicht nur eine Pyramide gebaut, sondern gleich fünf.
Im Innenhof stehen drei kleinere Glaspyramiden um die große Pyramide herum und dienen als Lichtschächte für den unteren Eingangsbereich.
Im unterirdischen Teil, in der Einkaufspassage, hängt die fünfte Pyramide von der Decke herunter. Auch diese Konstruktion dient als natürliche Lichtquelle.
Wenn man es ganz, ganz genau nimmt, zeigt die fünfte Pyramide mit der Spitze nach unten sogar auf eine sechste Pyramide. Die ist jedoch
nicht aus Glas, sondern aus Stein und wir daher nicht mitgezählt.
Tipp: Um in die Einkaufspassage zu gelangen könnt ihr ganz ohne jegliche Warteschlangen einfach die Treppen neben dem Triumphbogen Arc du
Carrousel vor dem Louvre heruntergehen. Dafür braucht ihr kein Ticket.
Die niemals endende Diskussion um die Louvre Pyramide
Jetzt steht sie da, die moderne Glaspyramide umrahmt vom historischen Louvre.
Die Meinungen über die Louvre Pyramide gehen stark auseinander. Die Einen finden die Mischung aus Moderne, Glas und Metall inmitten des klassischen, königlichen Gebäudes atemberaubend toll.
Die Anderen finden, dass die Pyramide das Gesamtbild des Louvre verschandelt, und besser heute als morgen abgerissen werden sollte.
Dazwischen gibt es keine Meinung. Eine Grauzone existiert beim Thema Louvre Pyramide nicht.
Wir haben noch nie erlebt, dass jemand sagte: "Joa, ist doch ganz nett". Entweder man findet die Pyramide super toll, oder so richtig sch...
Macht euch selbst ein Bild davon. Letztlich ist es Geschmackssache, ob man die Pyramide mag oder nicht. Und Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr, sehr verschieden.
Spickzettel: 13 Eckdaten zur Louvre Pyramide für Klugscheißer
Die Pyramide wurde 1989 eröffnet.
Sie besteht aus 673 Glaselementen...
... nicht aus 666. Sie ist kein Werk Satans.
Die Louvre Pyramide wiegt 180 Tonnen.
Insgesamt gibt es am Louvre 5 Glaspyramiden und eine kleine Steinpyramide.
20.000 Besucher betreten täglich das Louvre Museum durch die Pyramide...
... beziehungsweise 40 Besucher pro Minute.
Schon 1792 gab es an dieser Stelle für kurze Zeit eine hölzerne Pyramide im Gedenken an die Märtyrer der Revolution.
1889 war anlässlich der 100-Jahrfeier des Sturms auf die Bastille der Bau einer klassischen Steinpyramide geplant. Dieser Plan wurde jedoch nie umgesetzt.
Der genaue Steigungswinkel der Louvre Pyramide ist arctan(√5 - 1)...
... das entspricht einer Neigung von 51°.
Die Proportionen entsprechen denen der Pyramide von Gizeh.
Der Architekt I.M. Pei verstarb im Mai 2019 im Alter von 102 Jahren.
Für euren Trip nach Paris haben wir noch ein paar weitere Spickzettel in petto. Programmvorschläge, Spaziergänge, Angeberwissen... Eben alles was
ihr braucht, um euch lässig durch Paris zu manövrieren.
Die Louvre Pyramide ist nicht nur ziemlich fotogen, sie macht sich auch hervorragend als Filmkulisse. Während sie meistens eher eine attraktive Nebenrolle im Hintergrund einnimmt, konnte sie in
Dan Browns Da Vinci Code eine Hauptrolle ergattern.
Achtung!
Nicht lesen wenn ihr den Film noch schauen möchtet!
Laut Dan Browns Da Vinci Code soll sich unter der nach unten hängenden Pyramide das Grab von Maria Magdalena befinden. Das entsprang allerdings Dan Browns Fantasie, es gibt außerhalb der
Filmwelt kein Grab unter der Pyramide. Zumindest keines das uns bis heute bekannt wäre...
Noch ein Fototipp zum Abschluss:
Bei Nacht ist die Louvre Pyramide unglaublich fotogen! Außerdem sind dann natürlich wesentlich weniger Leute rund um die Pyramide unterwegs, als tagsüber während der Öffnungszeiten des Museums.
Mit den Wasserbecken rund um die Louvre Pyramide könnt ihr tolle Fotos mit Spiegelungen machen. An windstillen Abenden bei einer sternenklaren Nacht sind sogar Spiegelungen der Sterne im Wasser
möglich. Das funktioniert aber in der Regel nur bei sehr klarer Luft ohne Wolken im Winter. Dafür müsst ihr schon sehr viel Glück haben.